Donnerstag, 29. Juli 2010

Jim Rickards über das Alte Rom und die USA - Teil 2

Wir hatten hier auf Teil 1 hingewiesen, nun ist der zweite Teil des Interviews online. Zerohedge kommentiert das Interview.
Kurzfassung: die USA ist noch schlechter ´dran als Rom im 5. Jhd. nach Christus, weil Rom keine Auslandsverschuldung hatte und daher wirkungsvoll "downsizen" konnte. Eine interessante Beobachtung: die Reichtsteilung von 395 n.Chr. sieht Rickards, der u.a. Berater des US-Verteidigungsministeriums ist, als komplexitätsreduzierende Maßnahme, angelehnt an die Gedanken von Joseph Tainter ("The Collapse of Complex Societies"). Ostrom war aus der Sicht von Rickards sowas wie ein liberaler Minimalstaat mit 10% Flattax und "sound money". Zum byzantinischen Solidus schreibt Wikipedia:
"...Auch nach dem Ende der Spätantike um 600 blieb der Solidus in Ostrom die wichtigste Währung. Im späten 7. Jahrhundert, als Ostrom/Byzanz an vielen Fronten um seine Existenz kämpfen musste, wurde der Feingehalt zwar leicht verringert, danach aber über Jahrhunderte nicht mehr. So wurde der Solidus zur Hauptmünze des mittelbyzantinischen Reiches, wo er meist als Nomisma (von griechisch nomizein – „glauben, vertrauen, für etwas halten“) bezeichnet wurde. In dieser Form war er bis zum beginnenden 12. Jahrhundert die „Leitwährung“ ganz Europas und des Mittelmeerraumes. Im Westen nannte man ihn auch Bezant (von Byzanz). Erst unter den Komnenen erfuhr die byzantinische Goldwährung dann einen raschen Verfall..."


Falls solche Gedanken nach "Untergangsszenario" klingen, im Wiki-Artikel über Tainter finden sich tröstende Worte:


"We often assume that the collapse of the Roman Empire was a catastrophe for everyone involved. Tainter points out that it can be seen as a very rational preference of individuals at the time, many of whom were actually better off. Archeological evidence from human bones indicates that average nutrition actually improved after the collapse in many parts of the former Roman Empire. Average individuals may have benefited because they no longer had to invest in the burdensome complexity of empire. Tainter notes that in the west, local populations in many cases greeted the barbarians as liberators."

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