Donnerstag, 17. Juli 2008

Wir „Ausländer“

Wir „Ausländer“

oder

„Gedicht für ein deutsch-französisches Mädchen,dessen Vater aus Martinique kommt und holländisch-chinesische Vorfahren hat“

Kind der Menschheit,
Kind der Kontinente,
Kind der Liebe,
Die keine Grenzen trennte.

Verspürst Du Mitleid oder Wut,
Für Menschen, die ob blinden Hasses,
Sich definieren über „reines Blut“
Oder die Farbe ihres Passes?

Für die, die das, was „anders“ ist, zerstören;
Auf Flaggen Treueeide schwören,
Aus Gier nach Größe dumpfen Massen angehören,
Aus Angst, auf ihr verletztes Selbst zu hören?

Für die, die wegen tiefer Wunden,
Durch Hände oder Worte Hiebe,
Es nie gelernt, es nie empfunden,
Zu wandern auf dem Weg der Liebe?

Ruf ihnen zu, auf daß es einmal besser werde,
Wir sind und waren, heute, morgen, gestern,
Doch alle Kinder dieser einen Erde,
Väter, Mütter, Brüder, Schwestern.


Fabio Bossi, München

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Da ich gerade das Ziel einer PC-Kampagne bin, die mir u.a. Rassismus, Homophobie und eine Sympathie für die nationalsozialistische Schreckensherrschaft (vulgo: "Nazi!") unterstellt, habe ich ´mal dieses Gedicht von mir ausgekramt, das mal im "zeitreport" des ebenfalls angegriffenen Herrn H.-W. Graf abgedruckt wurde (ca. 2001, glaube ich, meine Haltung hat sich diesbezüglich aber um keinen Deut verändert).
Es wird bei denen, die unbedingt glauben wollen, daß ich ein "Unmensch" bin auch nichts helfen, aber wenigstens findet Google dann auch etwas anderes als Dreck, wenn man meinen Namen in Verbindung mit diesen Begriffen eingibt.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

@Fabio: Deinem Wunsch nachkommend habe ich nun übrigens Graf's Gesamttext durchgelesen - was nicht grad vergnügungssteuerpflichtig ist.
In gewisser Weise muss ich dir recht geben: Dieser von Arroganz, Ignoranz, Hohn, Spott und Verachtung triefende Gesamttext relativiert ein wenig die kritisierten Passagen - nicht nur das Judentum bekommt einen mit, sondern alles Religiöse.
Leider macht das aber die kritisierten Passagen nicht weniger antisemitisch. Es fällt auch auf, dass das Judentum in der Form der Kritik eine Art Sonderbehandlung erfährt.
Kurzum: Die Aussagen bleiben auch im Gesamtkontext geschmacklos und m.E. inakzeptabel. Dass auch der Rest des Textes Schaum vorm Mund hat, macht dies nicht besser. Es ist mir ein Rätsel, wie du diesen Text verteidigen kannst.

Anonym hat gesagt…

@Fabio: Großes Kompliment an Dich für dieses Gedicht ! Man kann sich lebhaft vorstellen, dass Du diese Frau mal geliebt hast. Wo Du Lob verdient hast, kannst ja (ausnahmsweise) auch mal welches von mir bekommen.

Fabio Bossi hat gesagt…

@CH:

Ich verteidige diesen Text und vor allem den Autor gegen den Vorwurf, er beeinhalte "Antisemitismus" und gegen Versuche, ihm eine Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut anzudichten.
Daß die kritisierten Passagen in Deinen Augen "antisemitisch" sind, weiß ich inzwischen. Nur "macht" Dein Eindruck sie nicht dazu, egal wie apodiktisch Du das gerne formulieren möchtest.
Alleine der Umstand, daß diese Deutung der wahren Intention des Autors völlig diametral entgegensteht, sollte jeden Leser von dieser "Spur" wieder abbringen und diese Intention ergibt sich allerspätestens (!) aus dem Gesamtkontext.

Natürlich nur, wenn der Leser nicht versucht sein Gesicht zu retten, ob schwerster und inakzeptabler Anschuldigungen, die er entweder selbst getroffen oder bei anderen explizit begrüßt hat.


Übrigens:
Wenn Dich Arroganz, Ignoranz, Hohn, Spott und Verachtung so stören, warum klatscht Du bei Sarah?

Und bezüglich "Sonderbehandlung" des Judentums wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig. Ich beziehe mich hier auf den in dem Kontext inakzeptablen und geschmacklosen Begriff "Sonderbehandlung", mit dem Du die Opfer der Shoah verhöhnst, in dem Du unterstellst, ihr Leid sei auch nur im mindesten damit zu vergleichen, was Herr Graf mit seinen ignoranten "Geschmacklosigkeiten" bei den von ihm kritisierten intoleranten (merke: nicht alle sind so) Religionsangehörigen anrichten könnte. Du verharmlost damit die Verbrechen der Nazis und das Leid der jüdischen Opfer in einer Art, die ich hier nicht tolerieren werde.

Anonym hat gesagt…

@ Christian Hoffmann
Ich glaube, daß es Fabio hier darum geht, daß seine persönliche Integrität angegriffen wird. Ich finde es auch besonders unerfreulich, daß dies von Leuten unternommen wird, die anonym auftreten, während Fabio jedenfalls identifizierbar ist. Jeder der Fabios Texte hier liest, oder ihn gar persönlich kennt, kann ihm doch nicht ernstlich vorwerfen,er habe Sympathien für das nationalsozialistische System !
Ich selbst lerne gerade erst die libertäre "Szene" kennen und bin erstaunt, mit wieviel Häme bis Feindseligkeit übereinander hergezogenen wird. Macht auf mich einen etwas sektiererischen Eindruck. Und man mag Ron Pauls Ideen auch kritisch sehen, jedenfalls hat er in den USA und weltweit doch viele Menschen (wie mich) erstmals mit dem Libertarismus bekannt gemacht. Fast scheinen ihm das einige andere Libertäre zu mißgönnen.

Fabio Bossi hat gesagt…

@Colognepaulista:

Du triffst den Nagel auf den Kopf:

"Fast scheinen ihm das einige andere Libertäre zu mißgönnen."

Das trifft aber nur auf die kleine (selbstgewählte und selbstbetonte) Abspaltung der sich selbst so nennenden "Linkslibertären" zu, der einzigen mir bekannten Abspaltung unter Libertären, die auf der Verwendung der aus libertärer Sicht kaum brauchbaren "rechts-links"-Einstufung beharrt (bei "links" als Selbstbezeichnung, bei "rechts" zur Diffamierung) und die eine kollektivitische Verirrung hochalten, wie sie die euphemistisch als "Political Correctness" verbrämte Verhängung volkspädagogisch*-motivierter Denkverbote darstellt.

*Selbstverständlich haben Linkslibertäre auch hierfür oberflächlich geschmeidigere Begriffe gefunden.

Ich habe Dir ja schonmal persönlich erzählt, daß ich selbst sehr über das "Feedback" derjenigen überrascht war, von denen ich am wenigsten solche abartigen Verdächtigungen erwartet hätte.

Nach mehreren Wochen der Diffamierung habe ich inzwischen sowas wie eine emotionale Hornhaut gegenüber den niederträchtigen Anschuldigungen dieser Figuren entwickelt, aber wie Du ja aus unseren Gesprächen weißt, wollte ich meine Zeit eigentlich nicht mit solchen Themen verbringen.

Naja. Dafür habe ich zB sehr viele sympathische, tolerante und aufgeschlossene "antisemitischen verschwörungstheoretischen Spinner" (in der verleumderischen Diktion der Linkslibertären) kennengelernt, die mich mehr als entschädigen, für diesen Müll.
Und wer mich persönlich kennt, weiß sowieso, daß diese Anschuldigungen quatsch sind. Das trifft auch für Herrn Graf zu, den ganz gewiß nicht jeder mögen muß (würde er garnicht wollen), der aber das absolute Gegenteil eines Rassisten ist.

Übrigens will ich nicht ausschließen, daß es Menschen gibt, die sich selbst als "linkslibertär" bezeichnen und denen ich mit meinen obigen Ausführungen fürchterlich Unrecht tue.
Mir sind bisher halt nur "solche" "Linkslibertäre" begegnet. Ich habe mich, wie Du weißt, ja früher selber ´mal als "links" bezeichnet und bin durchaus in der Lage, auch diesen Begriff irgendwie positiv zu interpretieren. Allerdings motivieren mich die bisherigen "linkslibertären" Vorbilder nicht dazu, das zu tun.

Adjektivlos libertäre Grüße nach Kölle!

Anonym hat gesagt…

@Fabio: "sollte jeden Leser von dieser "Spur" wieder abbringen und diese Intention ergibt sich allerspätestens (!) aus dem Gesamtkontext"

Von mir aus, es ist nicht meine Absicht, dich zu "bekehren". In der Feststellung, dass jeder Leser sich einen eigenen Eindruck machen soll, sind wir uns durchaus einig. Deine Interpretation unterscheidet sich dabei nunmal von meiner.

"Wenn Dich Arroganz, Ignoranz, Hohn, Spott und Verachtung so stören, warum klatscht Du bei Sarah?"

Sarah schreibt bewusst sarkastisch - sie versucht nicht, pseudo-intellektuell verbämte Hetze als grosse Erkenntnisse zu verkaufen.

Und übrigens: Wer so austeilt, wie Graf in seinem Text, sollte sich über eine entsprechende Resonanz nicht wundern.

Damit sollte dieses leidige Thema aber nun wirklich beendet sein. Und vielleicht schaffst du es ja auch, deine wüsten Beschimpfungen auf unserem Blog einzustellen.

@colognepaulista: Wende dich damit bitte an die Betroffenen, da ich nicht weiss, wen du mit diesen "Anonymen" meinst.
Ich unterstelle Fabio keine Sympathien für das Dritte Reich.

Meine Anmerkung war auch etwas off topic, aber ich bin es leid, diesen ganzen Schmonzes auf unserem Blog auszuwalzen.

Anonym hat gesagt…

@CH
Mit den "Anonymen" meinte ich nicht Sarah, bei der anzuerkennen ist, daß sie zumeist offen oder zumindest identifizierbar auftritt. Es gibt andere, aber ich werde denen nicht den Gefallen tun, hier noch Links zu setzen. Ich habe auch nicht sagen wollen, daß Du Fabio Sympathien mit dem Nazismus unterstellst. Vielleicht war mein Kommentar von eben insoweit mißverständlich.
Das Thema üble Nachrede (und darauf läuft PC doch in der Praxis meistens hinaus) ist auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

@Fabio
Nun auch nicht zuviel Hornhaut bilden. Schon richtig, daß Du dich aufregst. Nur ist eben die Frage, ob noch ein konstruktiver Dialog möglich ist, mit jemanden, der sich so in seiner Selbsgerechtigkeit eingerichtet hat, wie Sarah.

Anonym hat gesagt…

wow, schönes Gedicht!

 
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